Seoul: Die Roboter sind los!

Dritt- und Viertklässlerinnen und -klässler können heute wie jeden Donnerstagnachmittag zu Tüftlerinnen und Tüftlern werden.
Heute geht es um Tastsensoren. „Wo begegnet ihr denen im Alltag?“, fragt sie der AG-Leiter. Viele Kinder strecken ihre Arme nach oben, manche rufen aufgeregt „ich, ich“ und wollen ihre Antwort teilen.

Ich erfahre, dass sich Tastsensoren in Aufzug- oder Airbagtechnik verbergen. Nach diesem kurzen Intro geht das Programmieren los. Allein oder zu zweit werkeln die Kinder daran, dass ihre Autos eine bestimmte Strecke fahren und dann anhalten. Groß ist der Jubel, wenn sich die Autos auf der Teststrecke auf dem Fußboden hinten im Klassenraum dann wie gewünscht in Bewegung setzen.

Kairo: Juniorwahlen

Auch die BHS-Kairo hat sich an den Juniorwahlen für den Bundestag beteiligt. Gleichzeitig wurde hier übrigens die Schülervertretung gewählt.
Der Jahrgang 10 bereitete die Wahlen vor und stellt Wahlvorstand und WahlhelferInnen. Das war nicht nur für die Lehrenden und SchülerInnen der Deutschen Schule interessant: insgesamt vier Medienvertreter – zwei ägyptische Fernsehsender, ARD-Radio und die Süddeutsche Zeitung – berichteten.

Seoul: Vermessungen der Welt

An vielen Stellen der Schule entdecke ich Welt- und Deutschlandkarten. Auf den Fluren und auch in den Klassenräumen hängen ganz unterschiedliche dieser ‚Vermessungen der Welt‘: Klimakarten, politische Karten oder auch ein Wandbild, das unter dem Slogan „World Tour“ unterschiedliche Reisemittel und den Standort der Schule verortet.

Die Karte im Klassenraum der achten Klasse fordert ganz konkret zum Perspektivwechsel ein und hinterfragt so die gängigen Weltkartendarstellungen.
Nur eine Karte von Südkorea entdecke ich nicht.

Seoul: regionale Dynamik durch Sport

Im Eingangsbereich der Schule werden ab der großen Pause auf einem Monitor Fotos von Schülerinnen und Schülern gezeigt, die die Schule in der vergangenen Woche bei den vertreten haben. Diesmal fanden die Spiele in Hongkong statt. Alle zwei Jahre treffen sich Schülerinnen und Schüler Deutscher Auslandsschulen aus Ostasien und messen sich in Einzelsportarten und Gruppendisziplinen.

Die Schülerinnen und Schüler der DSSI haben in diesem Jahr auch den Fairness-Pokal mit nach Hause gebracht. Bei den Spielen mögen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Schule vertreten – Fotos von Spielerinnen und Spielern in Schul-T-Shirts und mit der südkoreanischen Flagge um die Schultern deuten auch darauf hin, dass dies kulturell oder auch nationalstaatlich ganz komplex aufgeladen ist. Später erzählt mir ein Teilnehmer, dass sie als Spielerinnen und Spieler die DSSI, aber irgendwie auch Seoul oder Südkorea bei den Spielen vertreten.

Kairo: Ein Portrait des Schulleiters


Wolfgang Selbert ist seit 2016 Schulleiter der Deutschen Schule Beverly Hills Kairo.

Er studierte die Fächer Deutsch, Geschichte und Latein und hat seit 1998 Gymnasien im Deutschland und im Ausland geleitet. 2002 kam er zum ersten Mal nach Kairo, um die Deutsche Evangelische Oberschule in Kairo zu leiten, anschließend leitete er das Eichendorff-Gymnasium in Koblenz und war von 2010-16 Direktor der Deutschen Botschaftsschule Teheran in Iran. Mit Fevzi Türkyilmaz und Martin Zeisler stehen Wolfgang Selbert zwei begeisterte Lehrer aus Deutschland zur Seite.

Herr Selbert unterrichtet mit Leib und Seele Geschichte. Besonders spannend wird der Unterricht, wenn unterschiedliche Auffassungen über Entwicklungen in der Vergangenheit bestehen. Am liebsten würde er daher ägyptische und deutsche Schulbücher im Unterricht nebeneinander legen und vergleichen.

Seoul: Multiperspektivität und Kolonialgeschichte

In Geschichte geht es heute um die sogenannte ‚Berliner Afrika-Konferenz‘ von 1884/85. Unter der Überschrift „Scramble for Africa“ nehmen die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler zunächst die Perspektive unterschiedlicher Kolonialmächte mit deren Interessen ein und schreiben dann einen Tagebucheintrag aus Sicht eines Menschen unter Kolonialherrschaft.

Geschichte ist eines der bilingual unterrichteten Fächer der Schule, so dass hier auf Englisch und auf Deutsch gelehrt und gelernt wird.

Kairo: Müllstadtprojekt = engagement und religiöser Vielfalt

Seit 2014 unterstützen SchülerInnen der BHS-Kairo den Verein „Müllstadt E.V.“, der sich für die Menschen in der Müllstadt von Kairo einsetzt. Die Schüler veranstalten Spendenaktionen und besuchen das vom Verein gestiftete Community-Center und einSchulungszentrum Klassenzimmern, einem Kindergarten. In dem Viertel wird der Müll des südlichen Teils der Millionenmetropole gesammelt. Die hier lebenden Menschen trennen den Müll vor ihren Hütten und verkaufen alles Brauchbare, was sie darin finden.

Für die SchülerInnen der BHS bedeutet das Projekt, sich mit ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung zu  beschäftigen und schließlich auch mit religiöser Vielfalt, denn viele der SchülerInnen sind muslimisch und der Müll wird seit Jahrhunderten von ChristInnen gesammelt und verwertet.